Im Test habe ich den Zagg Pro Stylus 2, dem Nachfolger der bislang einzigen brauchbaren Alternative zum original Apple Pencil. Der neue soll noch besser sein und mehr Möglichkeiten bieten. Mal sehen, wie er sich im Alltag so schlägt.
Wenn es um das Thema Stifte für ein Tablet geht, scheint es zwei Lager zu geben. Die Einen lehnen das schlichtweg ab, weil unnötig und die andere Seite kann oder will nicht mehr ohne. Wie immer bewege ich mich hier zwischen beiden Welten. So wirklich brauchen würde ich so einen Stift nicht, aber ich habe einen, weil er bei Bedarf die Arbeit ungemein erleichtert. Daher habe ich bereits den Vorgänger Zagg Pro Stylus (Testbericht) testen dürfen und habe anschlie0ßend dann noch eine deutlich günstigere Alternative getestet (Testbericht), weil diese die gleiche Funktionalität zum deutlich günstigeren Preis bieten sollen. Alles Geschwätz, denn keine Bder billigen Alternativen kann auch nur annähernd die Versprechungen halten und so bleibt für mich persönlich bislang nur der ZAGG als echte Alternative zu meinem Apple Pencil 2 übrig, den ich für mein iPad Pro 12.9 nutze. Ob die schnelle Notiz, eine PDF ausfüllen oder damit malen, wie es meine Frau macht. So ein Stift hat schon seine Vorteile.
Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum ich meine Testberichte eher kurz halte, denn niemand will elend lange Texte lesen und daher konzentriere ich mich auf besonders erwähnenswerte Merkmale.
Technische Daten ZAGG Pro Stylus 2:
- iOS ab 12.2
- alle iPads ab 2018
- Neigungserkennung
- Bluetooth
- Neigungserkennung
- USB Typ-C
- 169 x 9 x 9 mm
- 19 g
- kabelloses Laden
Produktseite: eu.zagg.com/zagg-pro-stylus-2
Deutsche Bedienungsanleitung: n/a
Erhältlich ist der ZAGG Pro Stylus 2 in den Farben grau, weiß, blau, rot und gelb bei Amazon* zum Preis ab 79,99 Euro.
Was ich gut finde:
In der Verpackung des ZAGG Pro Stylus 2 findet man neben dem Stift noch eine Ersatzspitze, das USB-C Ladekabel mit magnetischer Kontaktfläche und eine deutsche Kurzanleitung. Der Stift sieht dem original Apple Pencil sehr, sehr ähnlich. Ok, die Stiftform ist schon mal prinzipbedingt nicht zu ändern bzw. macht ein anderes Design keinen Sinn. Der ZAGG Pro Stylus 2 ist exakt gleichlang, gleicher Umfang, aber mit 19 Gramm Lebendgewicht exakt einen Gramm leichter als der Apple Pencil 2. Genau wie der Apple Pencil, ist auch der ZAGG Pro Stylus 2 an einer Seite abgeflacht, um dort das Ladekabel anzudocken oder wahlweise an einen am iPad Pro magnetisch zu haften.
Der ZAGG Pro Stylus 2 funktioniert übrigens mit allen iPads ab 2018, egal ob „normales“ iPad, iPad Air oder iPad Pro. Ab dem iPad der 10. Generation, dem iPad Pro 11 und iPad Pro 12.9 hält der Stylus sogar magnetisch, wo auch der original Apple Pencil 2 magnetisch gehalten wird. Weiterer Vorteil gegenüber den vielen Billigkopien ist, dass der ZAGG Pro Stylus 2 mit allen Apps kompatibel ist, die den Apple Pencil unterstützen, was sich in der Praxis als sehr wichtiger Vorteil erweisen wird. An einem Android Tablet ist der ZAGG Pro Stylus 2 nicht nutzbar. Zumindest nicht mit der aktiven Spitze, denn die ist nur für iPads vorgesehen. Mit der kapazitiven Seite, also der gummierten Kappe am anderen Ende, könnte man zwar auch ein Android Tablet bedienen, aber ob das noch Sinn macht, muss jeder für sich selber entscheiden. Für Android gibt es defintiv günstigere Alternativen.
Die aktive Spitze ist ohne Werkzeug austauschbar und funktioniert nur auf iPads. Auf der anderen Seite des Stylus ist eine kapazitive Kappe, mit der man alle Displays bedienen kann. Unter der Kappe befindet sich eine Taste, mit der man den ZAGG Pro Stylus 2 einschalten, aber auch jederzeit wieder ausschalten kann. Ein Novum bei den aktiven Stiften. Nach 15 Minuten schaltet sich der ZAGG Pro Stylus 2 bei Nichtbenutzung automatisch aus, um Akku zu sparen.
Verbunden wird der ZAGG Pro Stylus 2 ganz einfach per Bluetooth, in dem man ihn durch Drücken der Taste am oberen Ende einschaltet, woraufhin er in den Kopplungsmodus geht und in den Bluetootheinstellungen direkt erkannt werden sollte. Nun nur noch auf das erscheinende Popup auf „Verbinden“ tippen und schon kann es losgehen. So nebenbei – der ZAGG Pro Stylus 2 ist vom Werk aus schon komplett aufgeladen und kann dasher direkt genutzt werden. Da der Akku des ZAGG Pro Stylus 2, genau wie beim Apple Pencil 2, induktiv geladen wird, wird dieser auch geladen, wenn man ihn magnetisch an einem iPad Pro befestigt. Allerdings auch nur an einem iPad Pro, denn die „normalen“ iPads und iPad Air haben diesen Magneten mit der induktiven Lademöglichkeit nicht. Weiterhin kann man den ZAGG Pro Stylus 2 mit jedem handelsüblichen Qi-Ladepad aufladen, allerdings erkennt man nicht am Stift ob er geladen wird, da ihm eine LED fehlt. Diese LED gibt es nur am original Ladekabel des ZAGG Pro Stylus 2, mit dem übrigens auch der Apple Pencil 2 geladen werden kann.
Der Akku des ZAGG Pro Stylus 2 soll bis zu sechseinhalb Stunden durchhalten, was allerdings laut Angabe von Zagg ein rein theoretischer Wert ist, denn die Akkulaufzeit hängt von sehr vielen Faktoren ab und konnte das auch im Alltag nicht genau beziffern, denn wer arbeitet 6 Stunden am Stück ohne den Stift abzusetzen, denn schon das Anheben des Stift ändert den Akkuverbrauch. In den fast 2 Wochen im Test habe ich den Akku nur zweimal aufgeladen und davon einmal auch nur, weil ich wissen wollte, wie das aussieht und funktioniert. Aufgeladen ist der ZAGG Pro Stylus 2 übrigens dann in knapp 40 Minuten, was durch die grüne LED am Ladegerät signalisiert wird. Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass der Apple Pencil 2 deutlich länger hält. Mein Sohn benutzt den Apple Pencil 1 in der Schule an seinem iPad 9 und lädt den Stift alle 2 Tage und der neuere Apple Pencil 2 hält noch mal länger. Schade ist aber, dass das iPad nicht den Ladezustand des ZAGG Pro Stylus 2 anzeigt.
Im Praxistest bewährt sich der ZAGG Pro Stylus 2 dann direkt, denn er liegt sehr gut in der Hand. Ich finde ihn sogar besser als den Apple Pencil 2, da der ZAGG Pro Stylus 2 noch ausgewogener zu sein scheint. Da der Stift die exakt gleichen Abmessungen wie der Apple Pencil 2 hat, passt er auch problemlos in alle Cases, wo auch der original Pencil Platz finden würde. Der Magnet hält den ZAGG Pro Stylus 2 an meinem iPad Pro 12.9 problemlos. Genauso gut wie das Original und vor allem liebe ich die kapazitive Spitze. Also diese Gummikappe am oberen Ende, denn damit lässt sich das Tablet sogar noch besser bedienen, als mit der aktiven Spitze auf der anderen Seite. Vor allem ist das durch die Gummikappe absolut geräuschlos. Es gibt zwar auch für den Apple Pencil 2 solche Überzieher aus Gummi, aber dann passt mein Pencil nicht mehr in das Case meines iPad, sind also für mich keine Option.
Beim Schreiben komme ich mit der eingebauten Neigungserkennung einigermaßen gut zurecht, denn je nachdem, wie schräg ich den Stift halte, desto schmäler oder breiter wird der Strich. Dabei gilt, dass ich für präzises Schreiben und Zeichnen den Stift eher steil halte und für breite Striche den Stift sehr flach halte. Was gerade beim punktgenauen Schreiben oder Zeichnen auffällt – genau wie beim Apple Pencil 2 führt der ZAGG Pro Stylus 2 die Linie direkt an der Linie mit. Bei allen anderen Alternativen wird die Linie mit einem kleinen Abstand gezogen und das macht eben dieses punktghenaue Arbeiten nahezu unmöglich, wenn ein Punkt plötzlich ein paar Millimeter von der Spitze entfernt gesetzt wird. Dieses Problem gibt es beim ZAGG Pro Stylus 2 nicht.
Apropos Schreiben. Bei billigen Alternativen wie bei der oben genannten Alternative (Testbericht) muss man an seiner Schreibhand einen Handschuh oder ähnliches anziehen, damit man keine Fehleingaben mit dem Handballen produziert. So etwas braucht man beim ZAGG Pro Stylus 2 nicht, denn er besitzt eine Handballenabweisung, womit man die Hand ganz normal auf dem Display ablegen kann und es dadurch nicht zu Fehleingaben kommt. So kann man ganz entspannt schreiben und das funktioniert im Alltag echt gut. Weil der ZAGG Pro Stylus 2 auch mit allen Apps kompatibel ist, die auch für den Apple Pencil optimiert sind, wird mein schlimmes Gekritzel auf dem Display problemlos in Maschinentext umgewandelt. Auch dieses Feature findet man bei den billigen Alternativen vergebens.
Was ich nicht gut finde:
Leider erkennt auch der ZAGG Pro Stylus 2 nicht die Druckstufen, sondern variiert die Linienbreiten wie bereits weiter oben beschrieben durch die Neigung des Stifts. Das funktioniert prinzipiell schon, aber es ist und bleibt umständlich. Möchte man eine einfache Linie in verschiedenen Breiten zeichnen, dann muss man während des Zeichnens den Stift neigen, was echt nicht einfach ist. Das gilt auch für das Schreiben mit einem so stark geneigten Stift für eine breite Schrift. Zum Glück bieten die meisten Apps die Möglichkeit die Stiftbreite direkt einstellen zu können. Hier ist der Apple Pecil 2 mit seiner drucksensitiven Spitze unangefochten vorne, weil man einfach etwas stärker „drückt“, um die Linienbreite zu ändern.
Fazit:
Ist der ZAGG Pro Stylus 2 empfehlenswert? Ja und das uneingeschränkt, denn er ist deutlich günstiger als der Original Apple Pencil 2 und bietet bis auf die drucksensitive Spitze alles, was auch der Apple Pencil 2 bietet und durch seine kapazitive Spitze funktioniert der ZAGG Pro Stylus 2 sogar noch mit Smartphones und allen anderen Arten von Touchscreens. Dafür gibt es natürlich das Gütesiegel, denn auch die Ersatzspitzen sind im Falle eines Falles deutlich günstiger als die von Apple für den Apple Pencil 2.
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